Viele Benutzer von MacBooks klagen über ein Kribbeln oder ein Vibrieren, wenn sie über das Aluminiumgehäuse streichen und das MacBook zum Aufladen an das MacBook-Netzteil angeschlossen ist. Meist lässt sich das Problem recht einfach beseitigen.
Das Phänomen kann grundsätzlich bei allen MacBooks mit Aluminiumgehäuse auftreten. Das MacBook muss dazu über ein Netzteil mit Eurostecker, also ohne Schutzkontakt, am 230-V-Stromnetz angeschlossen sein. Beim leichten Drüberstreichen über das Gehäuse mit den Fingern tritt dann gegebenenfalls ein Gefühl des Kribbelns oder Vibrierens auf, das vom sogenannten Berührstrom verursacht wird. Der Berührstrom entsteht beim schutzisolierten MacBook über eine kapazitive Rückkoppelung im Netzteil. Beim Berühren des Gehäuses fließt der Berührstrom über den Körper des Benutzers über die Erde ab. Das ist zwar unangenehm, gefährlich ist der Berührstrom für den Mensch aber nicht. Er liegt bei MacBooks deutlich unter 0,1 mA und damit unterhalb des in der DIN-Norm VDE 0701-0702 vorgeschriebenen Grenzwertes von 0,5 mA.
Schutzleiterstrom statt Berührstrom
Da bei neueren MacBooks nur noch ein Netzteil mit Eurostecker beiliegt, bei dem kein Schutzleiter vorhanden ist, über den der dann Schutzleiterstrom genannte Strom abließen könnte, ist das Phänomen weit verbreitet. Bei älteren MacBook-Netzteilen legte Apple noch ein Verlängerungskabel mit Schutzkontaktstecker bei, das anstatt des Eurosteckers über den Duckhead-Anschluss an das Netzteil angesteckt wird.
Mit dem Schuko-Kabel tritt das Kribbeln oder Vibrieren nicht auf, weil dann kein Berührstrom auftritt, sondern als Schutzleiterstrom über den Schutzleiter abfließt. Ein solches Kabel bietet Apple unter der Bezeichnung „Power Adapter (Netzteil) Verlängerungskabel“ zum separaten Kauf für einen saftigen Preis von 25 Euro an.
In Ländern, in denen die Netzspannung niedriger als in Deutschland ist, wie etwa die 110 bis 120 Volt in den USA, tritt das Phänomen nicht auf. Der Berührstrom fällt deutlich niedriger aus und wird deshalb vom Benutzer nicht wahrgenommen.
Neues MacBook Pro und auch dieses Kribbeln bei Berührung. Dachte erst, ich bilde mir das nur ein. Danke für die Erklärung. Habe mir das Kabel besorgt und jetzt ist alles gut!
Gruß
Andreas
Bei mir liegt es wirklich daran, wo ich das Macbook anschließe. Egal ob mit dem Verlängerungskabel oder ohne. Im Home-Office kribbelt es immer, egal welche Steckdose. Es sei denn, dass Macbook steht auf dem Wohnzimmertisch. Im Büro vernehme ich weder mit dem Eurostecker noch mit dem Verlängerungskabel ein kribbeln. Echt kurios, aber da ungefährlich auch völlig egal. (Macbook Pro 15″ early 2019)
Gruß Sven
Nehme man an das MacBook würde einen Fehlstrom erzeugen, von ich sage mal 2 Ampere. Werde ich dann „gegrillt“, da der Strom dann ja nicht über den Erder sondern über mich fließt?
Mit freundlichen Grüßen
Flo
Nö, das Netzteil hat gar nicht genug Leistung, um einen für Menschen gefährlichen Strom zu erzeugen. Ansonsten wäre der Schutzleiter vorgeschrieben, und Apple dürfte die Geräte nich mit Eurostecker verkaufen.
Da bin ich echt froh und beruhigt zu gleich. Ich dachte schon, dass mein Macbook defekt wäre. Dennoch finde ich das kribbeln nicht besonders schön. Gibt es da nicht irgendwie die Möglich dies zu unterbinden ohne ein teures Apple Netzteil?
Wenn man sich für 4000€ ein Macbook kauft, kann man auch für 25 € einen Netzstecker kaufen.
Hallo, ich beobachte das Phänomen auch, sobald ich aber den 2. Monitor über HDMI anschließe hört es auf. Der Monitor hat ein integriertes Netzteil, ist also mit Schutzkontakt an der Steckdose – scheint als würde dann der Berührungsstrom über diesen Weg abfließen.
Ich spüre das kribbeln auch wenn es nicht angeschlossen ist. Nicht sehr extrem aber, dennoch wahrnehmbar. Bei einem Gerät für 2000 Euro fände ich es toll, wenn das gelöst wird. Habe daher bisher noch keinen Mac gekauft – ich erinnere mich, es gab eins (ich glaube es ist das Mac Book 2019) da ist das Gefühl nicht wahrnehmbar gewesen. Probiere immer mal wieder aus, und zufrieden bin ich damit noch nicht. Kenne das Problem allerdings auch an anderen Laptops – daher bin ich momentan noch beim Surface, da die Technik nicht unter den tasten sitzt. Gut zu lesen, dass ich nicht alleine bin.