Die Luft ist noch lange nicht raus. Im Gegenteil: Apple nennt die fünfte Auflage des großen iPad sogar Air und packt mehr Leistung in ein spektakulär dünnes Aluminiumgehäuse. Das Design des iPad Air lehnt sich an das des kleinen Bruders iPad mini an. Leider, werden manche sagen, denn das eigenständige Design des 9,7-Zoll-iPad dürfte damit der Vergangenheit angehören. Alle Apple iPad haben fortan ein unverkennbar einheitliches Gesicht.
Rahmenbedingungen
Die Rückwand aus Aluminium ist beim iPad Air an den Kanten deutlich stärker gerundet und weniger abgeflacht als bei den drei Vorgängern. Nötig ist dieser optische Trick der älteren iPad-Generationen ohnehin nicht mehr, denn mit rund 7,5 mm gehört das iPad Air zu den dünnsten Tablets der 10-Zoll-Klasse. Einen Nachteil hat die neue Formgebung aber doch: Das Gehäuse liegt nicht mehr ganz so gefällig in der Hand.
Deutlich abgespeckt hat das iPad nicht nur in der Tiefe sondern auch in der Breite: Der Rahmen fällt jetzt an den langen Seiten je 9 mm schmaler aus. In der Höhe bleibt dagegen alles beim Alten, sodass das iPad durch die veränderten Seitenverhältnisse jetzt schlanker wirkt. Wie beim iPad mini bringt ein solch dünner Rahmen aber auch Nachteile mit sich: Hält man das iPad Air hochkant in einer Hand, dann berührt man mit dem Handballen das Display. Eine Erkennungsautomatik verhindert zwar wirkungsvoll, dass dies als Eingabe interpretiert wird, allerdings ist immer ein kleiner Teil des Displays durch die Hand verdeckt.
Als Gehäusefarben stehen Spacegrau und Silber zur Auswahl. Der Frontrahmen ist beim spacigen Modell schwarz, bei der silberfarbenen Variante weiß. Auch hier hat sich Apple von der liebgewonnenen Kombination aus schwarzer Front und silberfarbener Aluminiumrückwand verabschiedet.
Bedienung, bitte!
Eine Lautstärkewippe gibt es nicht mehr. Zwei einzelne Aluminiumtasten für Laut und Leise übernehmen diese Aufgabe. Beide Tasten verfügen über einen festen Druckpunkt und lassen sich nicht zu leichtgängig auslösen. Das gilt auch für den Power-Button. Der Schalter für Ton ein/aus oder die Bildschirmrotationssperre besteht jetzt ebenfalls aus Aluminium und nicht mehr aus Kunststoff. Er arbeitet auch in der fünften Auflage des iPad tadellos.
Etwas härter als bei den Vorgängermodellen fällt die Bedienung des Home-Buttons aus, den weiterhin das Home-Symbol ziert. Das Home-Symbol verrät uns, dass Apple auf den Einbau von Touch-ID im Home-Button verzichtet hat. Man muss also weiterhin sein iPad umständlich durch die Eingabe einer PIN oder eines Passwortes entsperren anstatt per Fingerabdruck wie beim iPhone 5s. Vermutlich hält sich Apple diese Option für das iPad Air des kommenden Modelljahres offen.
Etwas zu meckern gibt es an der Verarbeitungsqualität: Sie befindet sich zwar insgesamt auf einem hohem Niveau, allerdings war beim Testmodell die Kunststoffabdeckung für die Mobilfunkantennen schief eingebaut und der Home-Button stand etwas hervor.
Luftig leicht
Hervorragend ist beim iPad Air das geringe Gewicht. Nur noch 478 g wiegt die getestete Cellular-Version mit LTE-Modul. Rund 180 g weniger als der Vorgänger iPad 4. In der reinen Wi-Fi-Version ist das iPad Air nochmals 9 g leichter. Erreicht hat Apple dieses geringe Gewicht durch konsequente Nutzung der technischen Möglichkeiten. So ist beispielsweise der neue A7-Prozessor kleiner, der Arbeitsspeicher nur noch in einem Chip untergebracht und statt eines Micro-SIM-Moduls wurde ein Nano-SIM-Modul eingebaut. Zusätzlich hat Apple das Retina-Display dünner gemacht. Das bedeutet, dass das Gehäuse dünner und damit leichter ausfallen kann. Die einzelnen Komponenten wiegen ebenfalls weniger. Das gilt besonders für den abgespeckten Akku. Die einzelnen Zellen sind kleiner, dünner und leichter als beim Vorjahresmodell, leisten aber auch weniger. Sorgen um eine verkürzte Akkulaufzeit muss man sich trotzdem nicht machen, denn der A7-Prozessor und das neue Retina-Display sind weniger stromhungrig. Es zeigt sich, dass weniger Gewicht nur durch eine Vielzahl an Einzelmaßnahmen realisierbar ist, die voneinander abhängig sind. Apple hat damit einen außerordentlich guten Job geleistet. Das spürt der Anwender bei der tagtäglichen Nutzung: Das iPad Air lässt sich länger halten, ohne dass die Arme ermüden und man nimmt es aufgrund des niedrigen Gewichts und der kompakten Abmessungen gerne mit.
Display
Das 4:3-Format des 9,7 Zoll großen Retina Displays ist gleich geblieben. Die hohe Auflösung von 2048 x 1536 Bildpunkten bei einer Pixeldichte von 264 dpi entspricht den Werten des Vorgängers. Damit sind die Gemeinsamkeiten aber auch schon erschöpft, denn das Retina Display des iPad Air ist 20 Prozent dünner geworden, der Touch-Sensor wurde um ganze 70 Prozent schmaler. Das Glas hat 17 Prozent abgespeckt und ist jetzt direkt mit dem Display verklebt. Gleichzeitig hat Apple die Anzahl der LEDs für die Hintergrundbeleuchtung von 84 auf 36 reduziert. Die Leuchtdichte hat dabei kaum gelitten. Wir haben einen Durchschnittswert von 331 cd/m² gemessen. Die maximale Helligkeit liegt bei 350 cd/m² in der Mitte. Zu den Ränder fällt die Leuchtdichte auf bis zu 320 cd/m² ab. Das reicht aber immer noch aus, um das Display des iPad Air auch in heller Umgebung gut ablesen zu können. Dabei hilft auch die Glasabdeckung, deren Oberfläche nicht ganz so stark spiegelt wie bei vielen anderen Tablets. Die Hintergrundbeleuchtung muss deshalb nicht ganz so kräftig sein, um die Spiegelungen zu überstrahlen.
Wenig getan hat sich bei den Blickwinkeln, die horizontal nicht besonders gut ausfallen, aber auch vertikal nicht überzeugen können. Bereits kleine horizontale Blickwinkeländerungen von etwa 15 Grad zum optimalen Blickwinkel führen zu sichtbaren Helligkeitsverlusten. Invertierungen treten aufgrund der verwendeten IPS-Technik aber nicht auf. Die Farben sind knackig, der Schwarzwert mit 0,34 cd/m² gut. Der Kontrast beträgt beim Display des Testmodells sehr gute 968:1.
Wie sich herausgestellt hat, verbaut Appple zwei verschiedene Displays, die gewissen Qualitätsschwankungen unterliegen. So klagen einige Anwender über sichbare Helligkeitsverluste an den Rändern, andere über einen Gelbstick am linken Displayrand. Beim iPad 3 und 4 traten ebenfalls gelbe Flecken auf. Damals war ein nicht ausgehärteter Klebstoff ursächlich. Die Flecken verschwanden nach einiger Zeit von selbst. Beim iPad Air soll das nicht der Fall sein, sondern ein Displayfehler vorliegen. Wer Probleme mit dem Displays hat, sollte das iPad Air daher sofort tauschen.
Leistung satt
Bei Notebooks ist die 64-Bit-Signalverarbeitung gang und gäbe, bei mobilen Geräten hat sie Apple erstmals mit dem iPhone 5s eingeführt. Im iPad Air verbaut Apple den gleichen A7-Prozessor, wie er beim iPhone 5s verwendet wird. Das war bei den beiden Vorgängermodellen noch anders. Dort kamen jeweils modifizierte Prozessoren zum Einsatz, die man am angehängten X erkennen konnte. Einen Unterschied zum iPhone 5s gibt es dennoch: Der Dual-Core-Prozessor des iPad Air taktet mit knapp 1,4 GHz etwas höher. Keine Verbesserung gibt es dagegen beim Arbeitsspeicher: 1 GB RAM muss reichen. Im Test machte sich das nicht negativ bemerkbar. Insgesamt bewegt sich die Leistung auf einem sehr hohen Niveau. Schon beim iPad 4 traten kaum Ruckler oder Hakler bei der Bedienung oder der Benutzung von Apps auf. Beim iPad Air gar nicht. Ein Blick auf die Benchmarks bestätigt eindrucksvoll, dass die von Apple angegebene Verdoppelung der Leistung kein Werbe-Gag ist: Im Geekbench 3.1.2 holte das iPad Air satte 2689 Punkte im Multi-Core-Test, das iPad 4 1418. Den Sunspider-Browser-Test absolviert das iPad Air in rasend schnellen 386 ms, das iPad 4 benötigte noch 675 ms.
Das Retina Display wird über eine integrierte Quad-Core-Grafik, vermutlich eine PowerVR G6430, angesteuert. Die GPU muss bei grafiklastigen Spielen ordentlich ackern, damit bei der Ausgabe keine Verzögerungen auftreten, denn die vielen Retina Pixel wollen erstmal berechnet werden. Beim iPad 3 war das noch ein Problem, denn die darin verbaute Grafik war eigentlich zu schwach für die Ansteuerung des Retina Displays. Erst mit dem iPad 4 hat sich das gebessert. Beim iPad Air treten bei verschiedenen Rennspielen wie Real Racing 3, Asphalt 8 oder GTRacing2 keine Performanceprobleme auf – auch bei speziellen Effekten wie Rauch oder der Darstellung von aufgeschleuderten Schmutz nicht. Die Grafik-Benchmarks fallen entsprechend aus: Im GFXBench 2.7.3 werden im T-Rex HD Offscreen 27 fps erreicht, im Onscreen-Test 21 fps, beim iPad 4 waren es nur 17 und 12 fps.
Benchmark-Ergebnisse iPad Air (Late 2013)
Benchmark | iPad Air | iPad 4 |
---|---|---|
GeekBecnch 3.1.2 Multi-Core [Punkte] | 2689 | 1418 |
Sunspider [ms] | 386 | 675 |
GFXBench 2.7.3 T-Rex HD Offscreen [fps] | 27 | 17 |
GFXBench 2.7.3 T-Rex HD Onscreen [fps] | 21 | 12 |
Derzeit gibt es nur wenige 64-Bit-Anwendungen für iOS. Meistens handelt es sich um Spiele wie Infinity Blade III oder Sky Gamblers: Storm Raiders. Für die Zukunft sind 64-Bit-Apps nur in solchen Bereichen zu erwarten, die die Leistung des iPad Air voll ausschöpfen müssen. Das sind vor allem grafiklastige Spiele oder CAD-Anwendungen. Die App djay2 nutzt die Rechenpower schon jetzt für die schnellere Analyse von Musikstücken aus. Die meisten Entwickler werden aber eher darauf achten, dass ihre Spiele und Anwendungen auf möglichst vielen iPad-Generationen laufen und deshalb weiterhin hauptsächlich 32-Bit-Anwendungen programmieren.
In Motion
Apple baut im iPad Air den vom iPhone 5s bekannten M7-Coprozessor ein, der die Bewegung des iPads protokolliert. Da das iPad Air selten beim Sport mitgenommen wird und aufgrund der Abmessungen und des Gewichts kaum als Fitness-Tracker taugt, mag das zunächst wenig Sinn machen. Allerdings nutzt Apple den M7, um festzustellen, ob das Gerät gerade bewegt wird oder ob es nur herumliegt und nichts tut. Ist es inaktiv, wird beispielsweise auf das dauernde Suchen von WLAN-Netzwerken verzichtet und damit Strom gespart.
Sound-Massage
Alle Vorgängergenerationen des iPad Air verfügten lediglich über einen Mono-Lautsprecher. Das iPad Air hat nun zwei Lautsprecher für echten Stereoklang erhalten, die an der schmalen Seite unterhalb des Home-Buttons platziert sind. Beim Halten im Querformat decken Rechtshänder daher nur einen der beiden Lautsprecher mit der Hand ab.
Der Sound ist höhen- und mittenbetont. Bässe fehlen vollständig. Trotzdem liefert das Apple iPad Air für ein Tablet einen hervorragenden Klang. Die maximale Lautstärke kann man problemlos ausreizen. Etwas mehr Lautstärke wäre gut gewesen. Die Aluminiumrückwand vibriert. Das fängt bereits bei geringer Lautstärke an. Hält man das iPad in der Hand, bekommt man eine Dauerhandmassage. Was bei Actionspielen noch eine Art Forcefeedback-Gefühl vermittelt, stört spätestens beim Ansehen eines Videos oder dem Hören von Musik.
Wer seine Mitmenschen nicht stören will, greift auf Kopfhörer zurück. Apple legt dem iPad Air keine EarPods bei. Der Klang mit dem Apple-eigenen Headset fällt gut aus. Auch hier dominieren Höhen und Mitten, Bässe werden nur ansatzweise wiedergegeben. Die Maximallautstärke ist ordentlich.
Kameras
Auch wenn man mit einem iPad Air selten Fotos schießt: Schön wäre es, wenn die gleiche rückwärtige Kamera mit Blitzlicht wie beim iPhone 5s beim iPad Air zum Einsatz käme. Das ist leider nicht der Fall. 5 Megapixel löst die iSight-Kamera auf, verfügt über ein 5-Linsen-System und ist mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. Das reicht für Schnappschüsse mit einer Auflösung von 2592 x 1936 Bildpunkten und Videos in 1080p. In Innenräumen gelingen die Aufnahmen nur verrauscht, sofern keine kräftige Beleuchtung vorhanden ist. Die Kamera des iPad Air ist daher eher für Schönwetteraufnahmen draußen geeignet und für Innenaufnahmen nur eine Notlösung.
Die FaceTime-Kamera liefert 1,2 Megapixel und verfügt ebenfalls über eine Hintergrundbeleuchtung. Sie schießt Fotos mit 1280 x 960 Bildpunkten. Videos werden in 720p aufgezeichnet. Für FaceTime-Video-Telefonie ist sie gut geeignet, denn die Kamera ist recht lichtstark. In Innenräumen rauschen Aufnahmen im Vergleich zur iSight-Kamera weniger stark.
Verbunden
Die LTE-Unterstützung ist sowohl beim iPhone als auch beim iPad nie besonders gut gewesen. Macht nichts, könnte man meinen, denn LTE-Tarife sind derzeit immer noch so teuer, dass man sich auch mit HSPA+ begnügen könnte. Damit sind theoretisch Übertragungsraten von 42 Mbit/s im Downstream möglich. Wer beim mobilen Surfen aber die volle Datenübertragungsgeschwindigkeit nutzen wollte, schaute mitunter in die Röhre, denn das LTE-Modul des iPad 4 unterstützt nicht alle LTE-Frequenzen, die deutsche Mobilfunkbetreiber nutzen. Beim neuen iPad Air mit der Modellnumer A1475 ist das anders. Darin steckt ein LTE-Modul, das mit Frequenzen 1 (2100 MHz), 2 (1900 MHz), 3 (1800 MHz), 4 (AWS), 5 (850 MHz), 7 (2600 MHz), 8 (900 MHz), 13 (700c MHz), 17 (700b MHz), 18 (800 MHz), 19 (800 MHz), 20 (800 DD MHz), 25 (1900 MHz) und 26 (800 MHz) umgehen kann. Damit sind alle LTE-Frequenzen, die von deutschen und vielen internationalen Mobilfunkprovidern genutzt werden, abgedeckt. Es wird eine Nano-SIM-Karte benötigt.
Maximal sind über LTE Übertragungsgeschwindigkeiten im Download von bis zu 300 Mbit/s möglich. In Deutschland sind es im 1800-MHz-LTE-Netz der Deutschen Telekom derzeit bis zu 150 Mbit/s. Aber auch das ist nur ein theoretischer Wert. In der Praxis befinden sich die Übertragungsraten im Bereich von etwas mehr als 60 Mbit/s. Voraussetzung dafür ist ein entsprechender LTE-Datentarif, den sich die Mobilfunkbetreiber derzeit noch teuer bezahlen lassen. Im Netz der Deutschen Telekom erreichten wir im Zentrum von Hannover eine maximale Datenübertragungsrate von 62 Mbit/s. Oft waren es sogar weniger als 20 Mbit/s. Mit HSPA+ waren es immerhin bis zu 28 Mbit/s. Beides sind ordentliche Werte. Nennenswerte Ausfälle oder Beeinträchtigungen waren im gesamten Testzeitraum nicht feststellbar.
Möchte man das iPad Air nur zu Hause im WLAN oder unterwegs in Wi-Fi-Hotspots nutzen, dann kann man sich die rund 120 Euro Aufpreis für das LTE-Modul sparen. Am WLAN-Modul des iPad Air hat Apple ebenfalls geschraubt. WLAN-ac wird aber immer noch nicht unterstützt, sondern weiterhin nur der Standard IEEE 802.11 a/b/g/n. Dafür sind im iPad Air jetzt zwei WLAN-Antennen für das gleichzeitige Senden und Empfangen eingebaut. Die MIMO-Technik (Multiple In Multiple Out) erlaubt eine effektivere Ausnutzung der Frequenzbänder und reduziert gleichzeitig die Fehlerhäufigkeit. Dazu wird eine passende Gegenstelle benötigt, die MIMO unterstützt. Bei den meisten neueren Routern ist das der Fall. In der Praxis war bei unseren Tests kein spürbarer Geschwindigkeitsgewinn im WLAN zu verzeichnen. Die Datenraten lagen im Upload wie im Download in etwa auf dem gleichen Niveau wie bei einem iPad 4.
Saft und Kraft
Der Akku im iPad Air ist deutlich geschrumpft, die Leistung von 42,5 Watt im iPad 4 auf 32,9 Watt zurückgegangen. Da die einzelnen Komponenten wie beispielsweise Display und Prozessor energiesparender arbeiten, muss man im Vergleich zum iPad 4 keine Abstriche bei der Laufzeit hinnehmen. Im Gegenteil: Zusammen mit iOS 7 arbeitet das iPad Air sehr stromsparend. Im Test stellten wir die Displayhelligkeit auf maximale Helligkeit und spielten ein Video in Dauerschleife ab. 9:28 Stunden hielt der Akku des iPad Air durch. Bei moderater, praxisnaher Displayhelligkeit sollten mehr als 13 Stunden möglich sein. Bei einem bunten Nutzungsmix aus Surfen, Mailen, Social Media Nutzung und Spielen sind rund 9 Stunden Laufzeit erreichbar.
Der kleinere Akku macht sich beim Aufladen über den Lightning-Anschluss positiv bemerkbar. Mit dem beiliegenden 12 Watt Netzteil dauert ein Ladevorgang statt sechs Stunden wie beim Vorgänger nur noch rund vier Stunden.
Fazit
Das iPad Air hält, was der Name verspricht. Die neue Leichtigkeit macht sich durch schlanke Abmessungen und vor allem das geringe Gewicht bemerkbar. Rund 180 g weniger in der Hand zu halten, ist eine deutliche Erleichterung. Auf Leistung muss man dabei nicht verzichten. Sie hat sich im Vergleich zum Vorgänger fast verdoppelt. Mit dem neuen 64-Bit A7-Prozessor hat Apple das iPad fit für die Zukunft gemacht und sich gegenüber Mitkonkurrenten einen Vorsprung erarbeitet. Ein Wettrüsten mit immer mehr Kernen und höheren Taktraten ist bei intelligenter Nutzung der Prozessor-Ressourcen auch gar nicht notwendig. Man spart mit wenigen Kernen und moderaten Taktraten sogar noch Strom und hat keine Einbußen bei der Akkulaufzeit. Dafür sorgt auch das Retina Display, dass mit schwächerer Hintergrundbeleuchtung auskommen muss. Das merkt man in der Praxis nicht, denn die Helligkeit ist immer noch ordentlich, die Blickwinkel könnten aber besser sein.
Besser sein könnten auch die beiden Kameras, die mit geringer Auflösung, Rauschen und fehlendem Blitz bestenfalls als Notnagel dienen. Der Sound des iPad Air ist für ein Tablet phänomenal, aber auch hier trüben zwei Details das Bild: Die Lautstärke ist nur ausreichend und die Rückwand vibriert durchgängig.
Endlich auf vernünftigen Niveau ist das LTE-Modul, das jetzt alle LTE-Frequenzen in Deutschland abdeckt. Das WLAN ist zwar durch die MIMO-Technik weniger störanfällig, aber es fehlt die Implementierung des WLAN-ac-Standards.
„Muss“ man sich das neue iPad Air anschaffen? Nein, Wer ein iPad 4 hat, muss das nicht zwingend tun. Die Leistung des Vorgängermodells ist sehr gut. Lediglich, wenn einem das hohe Gewicht stört, sollte man über einen Wechsel nachdenken. Besitzt man noch ein iPad 3, dann stellt sich die Frage des Nachdenkens dagegen nicht. Der Performance-Gewinn des iPad Air ist so hoch, dass ein Umstieg selbst dann sinnvoll ist, wenn einem das hohe Gewicht des alten 3er-Modells nicht stört.
Das iPad Air ist etwas preisgünstiger als sein Vorgänger iPad 4 zu haben. Bei 479 Euro geht es los. Dafür erhält man die reine Wi-Fi-Variante mit 16 GB Speicher. Wie immer lässt sich Apple Speicher und LTE-Modul gut bezahlen. Ein zeitgemäß ausgestattetes iPad Air LTE-Modul und 64 GB Speicher kostet 779 Euro. Das sind satte 300 Euro Aufpreis zur Standardausstattung. Das Top-Modell mit LTE und 128 GB kostet 869 Euro. Trotz der kleinen Einschränkungen ist das iPad Air jeden Euro davon wert.
Technische Daten iPad Air (Late 2013) (MD793FD/A)
Display | 9,7" Multi‑Touch-Display (2048 x 1536 px), IPS |
Prozessor | A7 Dual-Core (1,39 GHz), 64-Bit; M7 Coprozessor |
Grafik | vermutlich PowerVR G6430 |
Arbeitsspeicher | 1 GB |
Massenspeicher | 64 GB |
Konnektivität | WLAN 802.11a/b/g/n (2,4 GHz und 5 GHz, MIMO), Bluetooth 4.0, UMTS/HSPA/HSPA+/DC-HSDPA (850, 900, 1700/2100, 1900, 2100 MHz), GSM/EDGE (850, 900, 1800, 1900 MHz), CDMA EV-DO A und B (800, 1900 MHz), LTE (Frequenzbänder 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26) |
Schnittstellen | Lightning, 3,5 mm Headset-Anschluss |
Weitere Ausstattung | FaceTime-Kamera (1,2 Megapixel), iSight-Kamera (5 Megapixel), integriertes Mikrofon |
Sensoren | 3-Achsen-Gyrosensor, Beschleunigungssensor, Umgebungslichtsensor |
Betriebssystem | iOS 7.04 |
Abmessungen / Gewicht | 240 x 169,5 x 7,5 mm / 478 g |