Maler-Krepp, Haarspray, Klebestift: Damit ein 3D-Druck gelingt, muss genügend Haftung auf dem Druckbett vorhanden sein. Um das zu erreichen, muss man viel Arbeit investieren. Das Krepp-Klebeband muss ausgetauscht, Haarspray oder Klebestift aufgetragen und nach dem Druck wieder beseitigt werden. Die Druckbettauflage Anycubic Ultrabase bringt ein Beschichtung mit, die ohne jegliche Zusätze genügend Haftung erzeugen soll. Kann das funktionieren?

Löst sich das Objekt beim 3D-Druck ab, ist es ruiniert und man muss wieder von vorne anfangen. Deshalb ist es wichtig, dass bereits die ersten Druckschichten gut haften und sich nicht vom Druckbett ablösen. Auch bei fortschreitendem Druck ist die Haftung wichtig, um Warping-Effekte, das teilweise Ablösen und Aufwellen des Druckobjektes, zu vermeiden.

Herkömmliche Methoden

Um für mehr Haftung zu sorgen, gibt es viele Möglichkeiten. Die Beliebteste ist immer noch die Verwendung von Maler-Krepp. Das muss jedoch immer mal wieder erneuert werden, denn beim Ablösen des Objektes von der Druckplatte lösen sich häufig auch ein paar Fetzen Maler-Krepp mit ab. Haarspray und Klebestift müssen vor dem Druck immer wieder neu aufgetragen, nach dem Druck die Druckbettauflage gereinigt werden. Das ist mitunter eine riesige Sauerei. Eine saubere Option ist das Reinigen der Druckplatte mit Isopropanol. Bei manchen Glasoberflächen reicht die Haftung danach aus, um Objekte ohne Ablösen ausdrucken zu können. Optimal ist aber keine der Lösungen.

Montage der Druckbettauflage

Anycubic bietet mit der Ultrabase eine Glasplatte mit einer schwarzen, angerauten Beschichtung an. Für den Test haben wir uns für das Modell mit einer Größe von 30 x 30 cm entschieden und beim Creality CR-10 3D-Drucker die bisher verwendete Ikea-Spiegelfliese gegen die Anycubic Ultrabase ausgetauscht. Sie passt exakt auf das beheizte Druckbett des CR-10. Geklebt wird nichts. Die Ultrabase wird lediglich festgeclipt. Fertig!

Test Anycubic Ultrabase Druckbettauflage mit Haftbeschichtung für 3D-Drucker Oberfläche

Anycubic Ultrabase im Praxiseinsatz

Die Funktionsweise der Druckplatte von Anycubic ist recht einfach: Beim Aufheizen wird die schwarze Beschichtung klebrig, sodass das Filament besser haftet. Das Bett muss dazu eine Temperatur ab etwa 50° Celsius aufweisen. Im Test waren die Ergebnisse bei einer Temperatur von 60° Celsius am besten. Dann hafteten auch großflächige Objekte problemlos.

Um Warping-Effekte, also das teilweise Ablösen von Rändern zu vermeiden, sollte man die Objekte mit einem umgebenden Brim ausdrucken. Zumindest bei unseren Tests konnten so Warping-Effekte effektiv verhindert werden. Getestet haben wir PLA- und ABS-Filament. Bei beiden Sorten hielten die Objekte sehr gut. Erfreulich: Beim Ablösen des Objektes kann man den Spachtel getrost zur Seite legen, denn nach dem Abkühlen der Anycubic Ultrabase löst sich das Objekt von alleine, weil die Oberfläche dann seine Klebkraft verloren hat. Die Unterseite des 3D-Ausdrucks wird sehr schön glatt.

Test Anycubic Ultrabase Druckbettauflage mit Haftbeschichtung für 3D-Drucker Ausdruck

Auf den Einsatz eines Spachtels sollte man ohnehin verzichten, denn die Oberflächenbeschichtung könnte sonst beschädigt werden. Eine Reinigung mit Isopropanol reicht aus.

Fazit

Der Kauf der Anycubic Ultrabase lohnt sich. Keine andere Methode bietet diesen Komfort bei einer sehr guten Haftfähigkeit. Gelegentlich reinigen muss man die Druckbettauflage trotzdem. Knapp 30 Euro kostet die Anycubic Ultrabase. Das ist zwar kein Schnäppchen, rentiert sich aber recht schnell, denn man spart sich Maler-Krepp, Haarspray oder Klebestift und Fehlausdrucke. Vor allem aber spart diese Methode Zeit und die ist bekanntlich auch Geld.

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